Beim Online-Buchen gilt mehr denn je: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Betrüger sind auf Buchungsplattformen aktiv. Sie gefährden Gäste und auch Gastgeber:innen. Was früher einfach und bequem war, ist heute leider auch ein attraktives Spielfeld für Cyberkriminelle. Wir zeigen dir, wie du Betrug bei Reisebuchungen erkennst und wie du deine Gäste schützen kannst.
Warum Ferienvermietungen besonders betroffen sind
Als Gastgeber:in bist du auf Plattformen wie Booking, Airbnb oder Fewo-direkt angewiesen. Sie bringen Sichtbarkeit und Buchungen. Doch je mehr Reichweite, desto größer das Risiko. Gefälschte Webseiten, Fake-Gäste und manipulierte Buchungen sind heute leider Alltag.
Ein besonders dreister Fall ereignete sich 2024 in Tirol. Ein Appartementhaus in Sölden wurde auf einer gefälschten Buchungsplattform angeboten. Die Gäste hatten schon gezahlt. Doch das Haus war voll. Das Geld war weg und die Enttäuschung groß. (Quelle: Tiroler Tageszeitung, 2.4.2024)
Aktueller Betrug bei Reisebuchungen
1. Phishing direkt vor Reisebeginn
Gemäß dem Online-Magazin „Datenschutz Notizen“ (3. Juni 2025) machen Betrüger vermehrt Jagd auf Urlaubsreisende. Vor allem über gefälschte WhatsApp- und E-Mail-Nachrichten mit konkreten Buchungsdetails. Die Nachrichten wirken echt, weil sie echte Buchungsdaten enthalten. Diese stammen oft von Plattformen wie Booking.com.
Tipp: Kein seriöser Anbieter wird Zahlungsaufforderungen per WhatsApp versenden. Bei Unsicherheit direkt über das Portal einloggen und die Buchung prüfen.
2. Hotels im Visier – Scamming von innen
Kriminelle attackieren inzwischen gezielt Hotels, um an Gästedaten zu gelangen. Sie geben sich als Gäste aus, schicken Malware‑belastete Links und erpressen das Personal zur Weitergabe sensibler Daten oder Kreditkartendetails. (Quelle: swisscybersecurity.net)
Tipp: Schulung des Personals, skeptischer Umgang mit externen Links. Besonders aus vermeintlichen Hotel-Plattformen, die nicht direkt auf der offiziellen Domain landen.
3. Telefon‑ & WhatsApp‑Anrufe im Hotelzimmer
Reisende berichten, dass ein Anrufer sich als Rezeption meldet und im Zusammenhang mit Kreditkarte bzw. Rechnung nachfragte. Jedoch handelt es sich tatsächlich um Betrug.
Tipp: Nie per Telefon Kreditkartendaten durchgeben, stattdessen selbst zur Rezeption gehen und auf klarem Weg verifizieren.
4. Gefälschte Unterkunfts- oder Ticketangebote
Verbraucherschützer:innen warnen vor extrem günstigen Angeboten für Unterkünfte oder Tickets. Diese Angebote stammen oft von gefälschten Plattformen, die auf den ersten Blick seriös wirken.
Tipp: Preisvergleiche durchführen, offizielle Buchungsseiten nutzen, Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen einsetzen.
Mit einer eigenen Webseite Fake-Buchungen verhindern
Laut einer Vertriebsstudie der Österreichischen Hoteliervereinigung buchen bereits zwei Drittel der Gäste direkt beim Hotel. Um sich langfristig vor Betrugsmaschen zu schützen, lohnt sich die Investition in eine eigene Webseite mit integriertem Buchungssystem. Mit guter Suchmaschinenoptimierung wirst du besser gefunden. Online-Marketing hilft dir, Gäste direkt anzusprechen. So bist du weniger abhängig von Drittanbietern. So behältst du die Kontrolle über deine Buchungen. Zusätzlich kannst du Anreize für Direktbuchungen schaffen. Zum Beispiel durch spezielle Angebote oder kleine Extras. Das motiviert Gäste, direkt bei dir zu buchen.

Zusätzliche Hinweise & Handlungsempfehlungen
- 2‑Faktor-Authentifizierung (2FA)
Booking.com berichtet, dass die Einführung von 2FA die Zahl gefakter Reservierungen von 1,5 Mio. 2023 auf 250 000 2024 senkte. (Quelle: SWR) - Regelmäßige Sicherheitsschulungen
Hotels, Ferienwohnungen und Pensionen sollten Mitarbeitende in Phishing-Attacken und Malware‑Anwendungen sensibilisieren. - Sicherheitszertifikate & -siegel
Offizielle Sicherheitssiegel auf Hotelwebseiten signalisieren Seriosität und können vertrauensbildend wirken.
Was tun, wenn dein Betrieb Opfer einer solchen Masche wurde?
Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Betrugsfall kommen, ist schnelles Handeln gefragt. Betroffene sollten den Vorfall und das betrügerische Profil umgehend melden und transparent mit allen beteiligten Parteien kommunizieren, um weitere Schäden zu vermeiden. Zeige deinen Gästen Verständnis. Wenn möglich, hilf mit Ersatzunterkünften oder anderen Lösungen. Solltest du im Falle eines Vorfalls Unterstützung benötigen, steht die Cyber-Security-Hotline als Anlaufstelle zur Verfügung.
Fazit
Betrug bei Reisebuchungen ist aktuell hochentwickelt und vielfältig. Von personalisiertem phishing über Malware‑Attacken bis hin zu Fake-Buchungen. Bewusste Wachsamkeit, Schulung und Nutzung offizieller Kanäle schützen sowohl Anbieter als auch Reisende. Wichtig ist die Kombination aus technischer Sicherheit, menschlichem Verhalten und sorgfältigem Prüfverhalten.
Hast du einen ähnlichen Fall selbst schon erlebt oder kennst jemanden, der auf eine Betrugsmasche reingefallen ist? Erzähl uns davon! Wir würden gerne erfahren, wie ihr damit umgeht oder welche Lösung gefunden wurde.
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