Ein kurzer Überblick, was Usability und Conversion Rate bedeuten, und 10 Tipps, wie sie beides verbessern, damit mehr Ihrer Besucher zu Buchern werden!
Usability (von Engl. “usable” = nutzbar) ist ein Hauptfaktor, wenn eine Webseite erfolgreich verkaufen soll. Sie ist ein Überbegriff für Bedienerfreundlichkeit, übersichtliche Gestaltung, intuitive und kohärente Benutzerführung, schlüssige, vollständige und aktuelle Informationen über Angebot und Preis, und natürlich auch reibungsloses Funktionieren aller angebotenen Interaktionen. Auch Funktionalität auf mobilen Geräten gehört dazu. Usability stellt für Entwickler, Designer und Webseitenbetreiber eine große Herausforderung dar, denn an schnellere, bessere und intuitivere Bedienbarkeit gewöhnen sich die User rasch und erwarten diesen Nutzerkomfort dann, sozusagen als Standard, von allen Webseiten auf welchen Sie sich bewegen. Dem nicht Rechnung zu tragen kann sich kaum noch ein Anbieter leisten, denn so gut wie immer gibt es Alternativen im Netz, die bei enstprechendem Usability-Vorsprung bevorzugt werden. Für Hotels, Anbieter von Ferienwohnungen, Privatzimmervermieter, Pensionen, kurz alle Gastgeber im Tourismus wird es immer wichtiger, sich damit auseinandezusetzen, um auch den Gast der Zukunft noch dort ansprechen zu können, wo er seine Buchungsentscheidung trifft.
Damit wären wir gleich beim zweiten Stichwort, der Conversion Rate (von Engl. “to convert” = umwandeln). Im Marketing sprechen wir hier von der Umwandlung des Status einer Zielperson in einen neuen Status, zum Beispiel vom Webseitenbesucher zum Gast. Diese Umwandlung geht mit Handlungen einher, die man messen kann – in letzterem Fall ist das die fixe Buchung. Im Online-Marketing wird Conversion je nach Ziel definiert. Ein Webseitenbesucher wird durch Absenden einer Anfrage zum Interessenten, und ein Interessent durch Klicken eines “Buchen”-Buttons zum zahlenden Gast. In jedem Fall kann man messen und (generell in Prozent) darstellen, wie viele der Besucher diese Staus-Konvertierung erreichen. Damit gewinnen Sie wichtige Erkenntnisse über die Entwicklung Ihres Online-Geschäfts. Dieser Wert, der zu den KPI (Key Performance Indexes) zählt, zeigt Ihnen, mit wie vielen Buchungen pro 100 Webseitenbesucher Sie rechnen dürfen. Die individuellen Raten sind dabei sehr unterschiedlich – bei einem Vermieter enttäuschend niedrig, beim anderen vier- oder gar fünfmal so hoch. Woran kann das liegen?
Nutzerkomfort und Buchungsabschluss hängen direkt zusammen
Ein konkretes Beispiel: Stellen Sie sich nur einmal vor, sie wollen den heutigen Abend mit ein paar Freunden verbringen. Sie haben von einem guten, Ihnen bisher unbekannten Restaurant gehört und beschließen, sich dort zu treffen. Tisch reservieren wäre gut, und die Öffnungszeiten sollten Sie abfragen – und einer Ihrer Freunde isst neuerdings vegan, also sollten Sie wissen, ob es dort entsprechende Auswahl gibt. Mit Namen und Stadt finden Sie mit Ihrem Smartphone die Webseite. Wenn es dauert, bis sie sich aufgebaut hat: Wie lange warten Sie? Endlich ist sie da – nun bietet sie aber nur ganz winzigen Text an. Sie müssen zoomen. Die Telefonnummer ist irgendwo versteckt, und wenn Sie sie endlich gefunden haben, können Sie sie kaum antippen, der Button ist immer noch zu klein. Wie oft zoomen Sie? Vielleicht nochmals, wenn Sie wenigstens die Öffnungszeiten und die Speisekarte sofort finden. Wann ist Ihre Geduld zu Ende? Sobald die Sucherei zu nervig wird, steigen Sie aus – ein anderes Restaurant macht das Rennen.
Ob Sie es glauben oder nicht, solche oder ähnliche Erfahrungen machen heutzutage, wo schon 12jährige ganz selbstverständlich mit den neuesten Smartphones unterwegs sind, neben Restaurantbesuchern noch viel zu viele buchungswillige Urlaubsgäste. Webseitenbetrieber versäumen es immer noch zu oft, gezielt darüber nachzudenken, welche Informationen Ihre Besucher benötigen, welchen Weg der Besucher vom Aufrufen der Seite bis zur Anfrage oder Reservierung/Buchung geht, und ob er dabei so begleitet wird, dass seine Entscheidung nicht behindert, sondern womöglich gefördert wird. Wer darüber nicht nachdenkt, überlässt das Feld und damit das Geschäft jenen, die es tun – und die Gefahr steigt, zum reinen Zulieferer von Drittanbietern zu werden: Portale, Veranstalter, Metasuchmaschinen,…
Selber agieren oder die Leistung nur noch über Dritte verkaufen?
Es ist leider so, dass diese Entwicklung allem Anschein nach unterschätzt wird, was die Risiken, aber besonders auch was die Chancen betrifft. Entwurf, Gestaltung und vor allem ständige Wartung von Webseiten touristischer Unterkünfte lassen oft an entscheidenden Stellen zu wünschen übrig: Schlechte Bilder, veraltete Preise, nicht buchbare Angebote sind nur einige der Mängel, die Untersuchungen immer wieder aufgezeigt haben – Beispiele dafür gibt es in jeder Kategorie, von Hotels, Pensionen und Anbietern von Ferienwohnungen bis zu Privatzimmervermietern.
Andererseits kann auch bei schick designten, aktuellen Webseiten der Fokus zu stark auf der Selbstdarstellung liegen: Das Haus, die schöne Lage, die Gastgeber, das besonders gestaltete Logo, die Philosophie stehen im Vordergrund. Zwar wird vermehrter zeitlicher und finanzieller Aufwand mit Designelementen, innovativer oder origineller Gestaltung getrieben, aber nach der eigentlichen Bestimmung der Seite fragt man nicht oder erst in zweiter Linie. Dabei will ein Anbieter touristischer Unterkünfte letztendlich Zimmer verkaufen – und es passt doch wunderbar, dass potenzielle Gäste sich immer mehr im Internet über Urlaubsunterkünfte informieren und diese auch gleich online buchen. Die Steigerungsraten bei Online-Buchungen bestätigen diesen Trend seit Jahren.
Höchste Zeit, umzudenken und von den Online-Shops zu lernen. Um möglichst viele der Besucher Ihrer Webseite zum Anfragen/Buchen anzuregen, müssen Sie alle Störungen vermeiden, die zum Aufgeben der Buchungsabsicht führen könnten, und alle Register ziehen, um den Abschluss leicht zu machen. Keine Sorge – das ist einfacher, als Sie jetzt vielleicht befürchten: Wenn Sie nur die wichtigsten Kriterien beachten, haben Sie bereits einen großen Schritt in die richtige Richtung getan. Vieles davon können Sie sogar ganz ohne fremde Hilfe umsetzen.
10 Tipps wie Sucher zu Buchern werden! Achten Sie auf:
- Volle Funktionalität auf mobilen Geräten (responsive design): Immer mehr User informieren sich mobil, der Trend ist ungebrochen!
- Anfrage- und Buchungstool immer im Blickfeld: Ihr Gast kann sich in jedem Moment seines Besuches zur Anfrage oder Buchung entscheiden – sorgen Sie für Gelegenheit!
- Durchgehend funktionierende Buchungstrecke: Jetzt, wo der Interessent entschlossen ist, sollte wirklich nichts mehr schiefgehen! Testen Sie daher unbedingt immer wieder den gesamten Buchungsprozess aus der Sicht des Gastes durch. Ist er unkompliziert auszuführen? Funktionieren alle Bedienfelder? Responsive Webseiten mit optimal eingebauten Buchungstools konvertieren um Längen besser, da sie bereits in dieser Hinsicht optimiert sind.
- Aussagekräftige Beschreibung: Versetzen Sie sich in die Lage des Gastes – bei „Bergblick“ oder „Südterrasse“ versteht er besser, weil konkreter, welche Vorzüge die Unterkunft hat, als bei vermeintlich stimmungsvolleren Beschreibungen wie „hochalpines Umfeld“ oder „sonnenverwöhnte Lage“ .
- Scharfe, hochwertige Bilder. Der Fotograf macht’s am besten. Wer selbst Hand anlegt, sollte eine hochauflösende Kamera benutzen und die Bilder dann, zugunsten rascher Ladezeiten, mit geeigneten Tools ohne Qualitätsverlust komprimieren.
- Klare Schriftarten: Schwung und Schnörkel mögen elegant aussehen, können aber die Lesbarkeit beeinträchtigen
- Übersichtliches Design: Zu viele verschiedene Informationsangebote auf einer Seite verwirren nur und führen zu höheren Absprungraten.
- Angebote mit Anreiz zur Direktbuchung: Auch wenn Sie mit Portalen arbeiten, sollten Sie jede Chance nutzen, die Buchung provisionsfrei zu bekommen – eine Bestpreisgarantie, eine Zusatzleistung wie ein Gratis-Frühstück, ein Willkommens-Cocktail, lassen Sie Ihre Fantasie spielen!
- Attraktive & buchbare Pauschalangebote: Sie haben sich die bemüht, attraktive Pakete zu schnüren und diese auf Ihrer Webseite darzustellen – aber sind Ihre Pauschalangebote buchbar? Werden Sie in der Buchungsstrecke erst gar nicht angezeigt, machen sich vermutlich wenige Gäste die Mühe, eine E-Mail zu verfassen um danach zu fragen.
- ALLE Verfügbarkeiten buchbar anbieten: Es macht keinen Sinn, einen Besucher mit der Webseite zu überzeugen, wenn er bei Eingabe von Reisedaten eine Fehlermeldung à la: “Es tut uns leid, für diesen Zeitraum sind keine Zimmer verfügbar!” angezeigt bekommt – es sei denn, das Haus ist wirklich ausgebucht. Selbst dann ist es aber wichtig, Alternativen zu bieten. Checken Sie also: Sind Restriktionen wie vorgeschriebene Anreisetage oder Mindestaufenthalt außer Kraft gesetzt, wo sie keinen Sinn machen? Wenn Sie dafür sorgen, dass alle verfügbaren Zimmer tatsächlich angeboten werden, bieten Sie dem Gast nicht nur mehr Optionen, sondern schließen auch noch Ihre Buchungslücken!
Viele Internet-User schauen sich zahlreiche Angebote im Netz an, stöbern immer wieder durch die Seiten der Regionen und Ziele, die sie interessieren. Wenn die Usability stimmt, werden sie lieber auf Ihrer Seite verweilen und im optimalen Fall auch dort buchen – und Ihre Conversion Rate erhöhen!
Eine in diesem Sinne optimierte Webseite wird zur echten Verkaufsplattform, die:
- Besucher länger auf der Seite hält
- Ihren Umsatz & Ihre Auslastung steigert
- perfekten Gästeservice bietet
- für bessere Gästebindung und mehr Gästezufriedenheit sorgt
Auch wenn Usability nicht das einzige Kriterium ist, das es sich zu beachten lohnt – ist diese erst einmal umgesetzt, ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer verbesserten Conversion Rate getan!
Fragen oder Anregungen? Hinterlassen Sie einfach einen Kommentar, wir freuen uns & antworten gern!
Schreibe einen Kommentar