Gut für die Umwelt, deine Gäste und deinen Betrieb. Als GastgeberIn gewinnst du, wenn du auf Maßnahmen setzt, die Ressourcen schonen und Gästen zu einem Urlaub ohne massiven CO2-Fußabdruck verhelfen.

Für immer mehr Menschen ist es bei der Reiseplanung wichtig, wie sich ihr Urlaub auf die Umwelt auswirkt. Insbesondere bei der jungen Generation besitzt das Thema eine hohe Relevanz. Laut einer Studie der Österreichischen Hoteliersvereinigung (ÖHV) sind sogar 58 Prozent der Befragten bereit, für eine nachhaltig orientierte Unterkunft mehr zu bezahlen. Dass es sich dabei nicht um einen temporären Trend handelt, zeigt booking.com als globale Buchungsplattform. Dort können KundInnen die Unterkünfte mittlerweile aufgrund von Nachhaltigkeitsaspekten filtern. Du siehst also, dass es lohnt, sich darüber Gedanken zu machen, wie du dein Vermietungsgeschäft ausrichtest.

© Österreichische Hoteliersvereinigung

Ehrlich kommunizieren

Einer der wichtigsten Ratschläge vorneweg: Das Thema Nachhaltigkeit ist endlos und man   kann sich leicht darin verzetteln. Deshalb gehe am besten Schritt für Schritt vor und ergreife zunächst Maßnahmen, die sich einfach umsetzen lassen. Selbst kleine Bemühungen werden honoriert und darauf lässt sich aufbauen. Auf jeden Fall ist nichts schlimmer, als „Greenwashing“ zu betreiben. Also sich ein grünes Mäntelchen nur aus Werbezwecken überzustreifen.

Kreativität schlägt Größe

Beim nachhaltigen Vermieten kannst du in vielen Bereichen aktiv werden. Zahlreiche Urlaubsregionen verfügen mittlerweile über Nachhaltigkeitsbeauftragte bzw. Lebensraum-ManagerInnen. Suche das Gespräch mit diesen ExpertInnen in deinercRegion und lass dich informieren, welche Projekte schon existieren. Dass du dabei auch als GastgeberIn eines kleinen Betriebs überzeugen kannst, zeigen wir dir mit folgenden Tipps:

Anreise

  • Informiere deine Gäste über all deine Kommunikationskanäle hinweg (Website, JULIA, Online-Plattformen, Broschüren, ….), wie sie zu dir mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖBB, DB, SBB, …) anreisen können bzw. ob es Optionen für eine Haus-zu-Haus-Zustellung des Gepäcks im Rahmen der An- und Abreise gibt.
  • Viele Tourismusverbände und Destinationen haben Produkte geschaffen, welche die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs für die Gäste in Form von Kartenlösungen integriert, oft schon bei der Anreise. Teile diese Möglichkeit proaktiv mit deinen Gästen.

Vor Ort

  • Wenn in deiner Urlaubsregion ein gut getaktetes Nahverkehrsangebot vorhanden ist, dann informiere deine KundInnen darüber. So fällt der Verzicht aufs eigene Auto bedeutend leichter.
  • Regionale Produkte als Qualitätsmerkmal: Wenn du die KundInnen in deinem Betrieb auch verpflegst, dann überlege dir doch, möglichst Produkte aus der Umgebung anzubieten. Damit stärkst du regionale Wirtschaftskreisläufe, unterstützt lokale ProduzentInnen und garantierst kurze Transportwege. Zugleich lernen die UrlauberInnen qualitative Erzeugnisse aus der Region kennen. Diese Empfehlung lässt sich nicht nur fürs Frühstücksbuffet anwenden. Auch ökologische Kosmetika wie Seifen, Duschgel oder Shampoo gibt es oft von heimischen ProduzentInnen zu beziehen. Falls die Artikel aus regionaler Herstellung bei deinen Gästen Anklang finden, kannst du diese sogar als Give-Away beim Check-Out verteilen.
  • Die gefühlte Notwendigkeit der individuellen Mobilität entkräftest du durch stimmige Partnerschaften. Beispielsweise mit Sportgeschäften, die in der Wintersaison topaktuelles Ski-Equipment ausleihen oder im Sommer passende Bikes. Passend dazu: Deine JULIA ermöglicht es, Partner aus der Region zu integrieren wie beispielsweise das Verleihangebot von Intersport.
  • Energietankstelle fürs Auto: Immer mehr Hersteller setzen auf elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Für deinen Betrieb kann die Errichtung einer Ladestation sinnvoll ein, um diese Zielgruppe anzusprechen. Du bist noch unsicher? Dann informiere dich zumindest, welche Lademöglichkeiten für E-Mobilisten es in deiner unmittelbaren Umgebung gibt und weise deine Gäste darauf hin.
  • Sinnvoller Verzicht: Deine Gäste nehmen es dir nicht krumm, wenn du an sie appellierst den Handtuch- bzw. Wäschewechsel nur nach Bedarf durchzuführen. Mit einem kleinen Hinweis, warum das Sinn macht, schaffst du Bewusstsein für die Schonung von Ressourcen.
  • Trink Wasser! Aus dem Hahn in deinem Betrieb kommt feinstes Trinkwasser? Dann informiere deine Gäste darüber, dass sie damit bedenkenlos ihren Durst löschen können und gleichzeitig mit dem gesündesten und kalorienärmsten aller Getränke sich selbst etwas Gutes tun.
  • Sharing is caring: Passend zum vorigen Tipp kannst du in deinem Betrieb kostenlos Trinkflaschen zum Leihen bereitstellen. Oder wie wäre es mit Rucksäcken und Wanderstöcken als Zusatznutzen für deine Gäste? Auch überlegenswert: ein Bademantel am Zimmer für den Wellnessbereich und Thermenbesuch. Wenn du am großen Rad bei Sharing-Economy und Mobilität drehen willst, dann könnte die Anschaffung von Verleihbikes etwas für dich sein.
  • Spare durch Nachhaltigkeit. Ob du deine Energiekosten durch das Installieren von Bewegungsmeldern drückst, deine Sauna nur zu bestimmten Kernzeiten aktivierst, dir öffentliche Förderungen für das Nutzen von alternativen Energien holst oder beim Modernisieren deines Betriebs an ein Upcycling denkst: Es zahlt sich aus. Wie ökonomische Nachhaltigkeit durch Tourismus Upcycling in der Praxis aussieht, zeigt dir die Gesamtlösung für VermieterInnen.
Bildquelle: Agentur Fundus

Fazit:

  • Am Thema Nachhaltigkeit beim Vermieten kommst du nicht vorbei.
  • Jüngere Zielgruppen erwarten sich bei der Wahl ihrer Unterkunft Informationen über nachhaltige Maßnahmen.
  • Dieser Entwicklung folgen die großen touristischen Online-Plattformen, um ihren NutzerInnen relevante Ergebnisse zu liefern.
  • Indem du erste Schritte umsetzt, hebst du dich von MitbewerberInnen ab. Nicht nur in deinem Segment, sondern auch gegenüber größeren Betrieben. Im Idealfall kannst du dadurch sogar höhere Preise argumentieren.
  • Einsparpotenziale entdecken:  Ressourcen zu schonen kann dir helfen, deine Betriebskosten zu verringern bzw. mögliche Förderungen in Anspruch zu nehmen.